Günter Saar gibt in seiner ausführlichen Tabelle Aufschluss über die neuesten genetischen Untersuchungen quer durch die Mykologie der letzten zwei Jahrzehnte. Sie bietet einen Überblick weit über europäische Systematik hinaus und erleichtert das Auffinden der Publikationen mittels Verlinkungen. 

Vor 12 Jahren ist die 2. Auflage der Funga Nordica erschienen, vor 10 Jahren der 2. Band des großartigen Schlüsselwerks von Frieder Gröger. Seitdem hat die Untersuchung der Funga mittels Molekulargenetik eine solche Fahrt aufgenommen und auch valide Ergebnisse erbracht, dass sich viele neue Gesichtspunkte zur Verwandtschaft innerhalb des Pilzreichs als auch zum Artverständnis ergeben haben. So stellt die Aussage in der Überschrift eines der Ergebnisse dar, die 2014 von Justo et al. in einer Ausgabe des Journals "Phytotaxa" (über die Sektion Pluteus in der gleichnamigen Gattung) publiziert wurde.

So sind als Resultat dieser Untersuchungen, wie viele Mykollegen bedauern, häufige Umbenennungen von Arten erfolgt und/oder diese in andere Gattungen transferiert worden. Manche dieser Veränderungen werden sich verfestigen, einige vielleicht wieder rückgängig gemacht werden.

Zusammenfassend gesehen hat es so viele Neuerungen gegeben, die unbedingt in einer Neuauflage dieser oben genannten Basis-Schlüsselwerke einmünden müssten. Leider ist das derzeit nicht absehbar.

Aus diesem Grund findet man in der verlinkten Tabelle viele der wesentlichen Artikel, die in den letzten 20 Jahren Ergebnisse gebracht haben, die der wissenschaftlich arbeitende Mykologe kennen sollte.

Wir bemühen uns, diese Auflistung aktuell zu halten, sind dabei aber auch auf Hinweise unserer Mitglieder angewiesen.

Stefan Fischer, Bernhard Otto und Günter Saar

Bildquelle: Olariaga I et al. (2017) Cantharellus (Cantharellales, Basidiomycota) revisited in Europe through a multigene phylogeny. Fungal Diversity 83, 263-292

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